35 Jahre DiaExpert – Ein Blick zurück auf den Meilenstein „CGM“
Ein Jubiläum, ein Geburtstag, ein Blick zurück und ein Blick nach vorn. In diesem Jahr feiert DiaExpert nicht nur 35 jähriges Jubiläum, in diesem Jahr hat auch unsere Kundenzeitschrift, die feelfree Geburtstag! Sie wird 20 Jahre alt. So weit wollen wir jetzt aber gar nicht zurückblicken…
Heute wollen wir nur in das Jahr 2016 zurückgehen, denn das war das Jahr, in dem der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) entschied, dass CGM-Systeme in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen werden dürfen. Wie viele andere Meilensteine war auch das selbstverständlich Thema in der feelfree: Unter der Überschrift „Endlich: CGM-Systeme werden Kassenleistung“ erschien in Ausgabe 3/2016 dort ein zweiseitiger Artikel. Diesen Meilenstein und was daraus folgte wollen wir – anlässlich unseres Jubiläums – noch einmal etwas genauer beleuchten.
Ein richtiger Schritt
Tatsächlich waren die Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung damals bereits seit elf Jahren für den täglichen Einsatz bei Patienten zugelassen. Die Entscheidung des G-BA, die dazu führte, dass die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden können, wurde von der gesamten Diabetes-Community mit großer Erleichterung aufgenommen. Zuvor war die Erstattung dieser Systeme durch die gesetzlichen Krankenkassen extrem schwierig, Kosten wurden nur in Ausnahmefällen übernommen und die Systeme nur befristet genehmigt.
Noch immer ist die Genehmigung zur Kostenübernahme an bestimmte Voraussetzungen gebunden (siehe Kasten), aber längst haben Diabetes-Teams, Patientinnen und Patienten sowie auch viele Krankenkassen erkannt, dass sich individuelle Therapieziele zur Stoffwechseleinstellung durch ein rtCGM deutlich verbessern lassen.
Studien 1,2 konnten folgende Vorteile bei Erwachsenen und Kindern mit Typ-1-Diabetes nachweisen:
- weniger Schwankungen in den Glukosewerten (verbesserte HbA1cund Time-in-Range- Werte)
- insgesamt niedrigere Blutzuckerwerte bei gleichzeitig weniger Unterzuckerungen
- weniger schwere Unterzuckerungen (Hypoglykämien)
- Hinweise auf eine bessere Lebensqualität (zum Beispiel Schlaf ohne Angst vor Unterzuckerung)
- weniger „blutige Messungen“ notwendig
Das Angebot wird größer, DiaExpert wächst weiter
Seit der GB-A Entscheidung vor sieben Jahren hat sich viel getan: Enlite, Guardian, Eversense, Dexcom und FreeStyle Libre. Das Angebot wächst, immer besser werden die Systeme – manche der Sensoren zur Glukosemessung sind bereits in der vierten Generation verfügbar. Die meisten waren oder sind bei DiaExpert erhältlich, über viele wurde in der feelfree berichtet, zu einigen hat DiaExpert Workshops und Veranstaltungen organisiert. Sowohl in den Fachgeschäften, von denen es deutschlandweit mittlerweile 23 gibt, als immer wieder auch online. Auch in diesem Jahr sind weitere Termine geplant, über die wir hier informieren: www.diaexpert.de/magazin/veranstaltungen.
2005 wurden Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung mit Real-Time-Messgeräten (rtCGM) für Menschen mit Diabetes zugelassen, seit 2016 gehören sie zum Leistungskatalog der Krankenkassen, 2023 ist die Verwendung eines solchen Systems für Menschen mit Typ-1-Diabetes Standard: Rund 78 Prozent nutzen derzeit ein rtCGM.3 Mehr noch: Längst ist das sogenannte Closed-Loop-System, in dem die Insulinpumpe auf Basis der kontinuierlich gemessenen Glukose-Daten automatisch Insulin abgibt beziehungsweise die Basalrate unterbricht, Realität. Beschleunigt wurde diese Entwicklung insbesondere durch eine wachsende Gruppe der „Do-it-yourself”-Community. Darin hatten technisch interessierte und versierte Menschen mit Typ-1-Diabetes beziehungsweise deren Eltern begonnen, sich aus kommerziell erhältlichen CGM-Systemen, Insulinpumpen und einer von der Community entwickelten Software eigene AID-Systeme zu bauen. Auch darüber haben wir in der feelfree berichtet (Ausgaben 3/2019 und 2/2021).
2019 – drei Jahre nach der Möglichkeit der Kostenübernahme – wurde das erste kommerzielle AID-System in Deutschland zugelassen: das MiniMed 670G System, ein Hybrid-AID-System, das die basale Insulingabe, also den Grundbedarf, abdeckt, während der Insulinbolus zur Abdeckung von Mahlzeiten noch manuell eingegeben werden muss. Weitere Systeme, in denen die drei AID-Komponenten Insulinpumpe, CGM und Algorithmus auch einzeln verbunden werden können, sind verfügbar (siehe Artikel AID-Systeme Seite 18/19).
Die Entwicklung schreitet voran. DiaExpert bleibt dran!
2023 haben wir Grund zu feiern: ein 35-jähriges Firmenjubiläum, ein Kundenmagazin, das 20 Jahre alt wird, und ein starkes Unternehmen. Langjährige Erfahrung, der enge Kontakt zu den Kundinnen und Kunden und eine fundierte Beratung gehören zu den Stärken von DiaExpert, die als einer der größten Fach-und Versandhändler für Diabetesbedarf
in Deutschland viele Menschen durch die Meilensteine der Diabetes-Therapie begleitet hat und sich darauf freut, dies auch in Zukunft tun zu können.