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CGM- und AID-Systeme

Mit AID in den Zielbereich – Die Anwender

Das sagen die Anwender

Ein Algorithmus-gestütztes System, „das es einem ermöglicht, den Kopf einfach mal frei zu haben und nicht ständig selbst checken zu müssen, ob der Blutzuckerwert gerade mal wieder ein Eingreifen erfordert“, wünschte sich auch Dennis Albruschat. Als die feelfree Redaktion mit ihm sprach, war er seit drei Wochen zufriedener Anwender der Kaleido Insulinpumpe und des CGM-Systems Dexcom G6 in Verbindung mit dem DBLG1-Algorithmus: „Ich bin begeistert.“ Als Stationsmanager in der Psychiatrie der LWL-Klinik in Dortmund hat Albruschat auch einen körperlich und mental anstrengenden, oft stressbeladenen Alltag. „Wir haben hier einige Patienten, die nicht ganz einfach sind, und viel Arbeitsausfall. Wenn es mir nicht gelingt, Ersatz zu finden, dann unterstütze ich die noch vorhandenen Mitarbeitenden“, so der 47-Jährige. Die Diagnose Typ-1-Diabetes erhielt Dennis Albruschat vor 22 Jahren: „Ich war gerade fertig mit der Ausbildung, mitten im Job und mit diversen Weiterbildungen so sehr beschäftigt, dass ich – obwohl ich ja vom Fach bin – noch nicht einmal merkte, was mit mir los war, bis ich irgendwann einen HbA1c von 15,4 hatte.“ Dennis Albruschat spritzte zunächst mit einem Pen und maß manuell Blutzucker. „Irgendwann funktionierte das aber nicht mehr“, erzählt er. „Mein Blutzucker fuhr Achterbahn und ich musste sowohl morgens als auch abends viele Einheiten zusätzlich spritzen.“

Erstmal eine Insulinpumpe

Seine Diabetologin riet ihm zu einer Insulinpumpe, Dennis Albruschat entschied sich für ein schlauchloses Modell. „Ich musste deutlich weniger spritzen und war insgesamt stabiler.“ Eine ganze Weile lief es gut. Bis Dennis Albruschat Probleme mit der Bandscheibe bekam. „Ich erhielt Kortison und Schmerzmittel, dadurch geriet der Diabetes erneut durcheinander.“ Der Versuch, den Diabetes durch einen weiteren Pumpenwechsel in den Griff zu bekommen, scheiterte, die Schwankungen waren auch zwei Jahre später noch erheblich.

Und dann ein AID-System

Im letzten Jahr, berichtet der Wahl-Dortmunder, habe er dann mit seiner Ärztin einen Antrag für ein AID-System gestellt. „Mein beruflicher Alltag ist durch Unregelmäßigkeiten geprägt: Ich habe zwischendurch lange Besprechungen, danach laufe ich wieder auf der Station hin und her. Ich wollte mich nicht mehr so viel selbst kümmern müssen und den Kopf für andere Dinge frei haben.“ Für die Kaleido entschied sich Albruschat auch aufgrund des kurzen Schlauchs. „Die Kaleido ist ja im Prinzip wie eine Patch-Pumpe.“

Handset statt Smartphone

Zunächst, sagt Dennis Albruschat, habe er gedacht, dass es angenehmer sei, alles über das Smartphone laufen zu lassen. Inzwischen sei er froh, seinen Diabetes komplett über ein extra Gerät zu managen. „Ich hatte mich damit intensiv beschäftigt und da ja auch einiges an Akkuleistung und mobilen Daten verbraucht wird, war ich in Sorge, dass mein Smartphone-Akku das nicht hergeben würde.“ Richtig gut findet der Stationsmanager, dass er die Daten mit seiner Diabetologin teilen kann: „Sie kann sich alles – in Diagrammen aufbereitet – ansehen: Wie viele Mahlzeiten ich hatte und was an Boli gegeben wurde, wann ich mich bewegt habe und was der Algorithmus so alles ausrechnet.“

Dennis Albruschat freut sich darüber, dank seines neuen AID-Systems den Kopf mehr für andere Dinge frei zu haben. Der Fachpfleger für Psychiatrie und Gerontopsychiatrie hat seit Kurzem die Kaleido-Insulinpumpe mit dem DBLG1-Algorithmus

 

Ist es kompliziert?

Albruschat zufolge ist der Umgang mit seinem neuen AID-System mehr als einfach. „Zu Beginn fragt das System die wichtigsten Parameter ab: die durchschnittliche Mahlzeitengröße, das Körpergewicht, die Sicherheitsbasalrate und die Tages-Gesamt- Insulindosis. Die Menüführung ist selbsterklärend, der Touch funktioniert gut und schnell – da kann man nicht viel falsch machen.“ Alles Weitere lernt der Algorithmus nach und nach. „Man soll dem Algorithmus ja wirklich Zeit geben und ich bin eigentlich eher der Typ, der elektrische Geräte mal frisiert, damit es schneller geht. Hier musste ich lernen, mich in Geduld zu üben. Aber sobald ich das Handset einschalte, sehe ich umgehend, ob ich mich gerade im grünen, orangen oder roten Bereich befinde. Das Schöne dabei ist ja: Selbst wenn meine Werte gerade hoch sein sollten, muss ich nicht panisch werden. Ich nehme es hin und überlasse es dem Algorithmus. Und ich muss sagen: Was die Werte im Zielbereich betrifft – die waren noch nie so gut wie in den letzten drei Wochen.“ Auch wenn Dennis Albruschat aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht seinen gewohnten Tagesablauf hat, ist er bereits von seinem AID-System überzeugt: Er geht viel spazieren „und wenn ich dem System ankündige, dass eine Bewegungseinheit ansteht, dann erhalte ich mitunter eine Mitteilung darüber, ob vorab noch eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten empfehlenswert ist.“ Gespannt ist der Stationsmanager, wie es dann mit dem AID-System im Klinik-Alltag wird. „Bei mir ist es häufig so, dass mein Blutzucker – obwohl ich viel in Bewegung bin – steigt. Das hängt mit dem Stress und dadurch vermehrt ausgeschütteten Kortisol zusammen, was zu noch mehr Stress und sehr schwer einstellbaren Blutzuckerwerten führt.“ Hilfreich im Alltag werde sicher auch noch der Zen-Modus, der mit einer vorübergehenden Erhöhung des Glukose Zielbereiches (für Momente, wo Anwendende mehr Sicherheit benötigen) einhergeht.

Lars Tischmann lässt den mylife Loop so gutwie alles regeln und ist rundum zufrieden.
„Um meinen Diabetes kümmert sich jetzt der mylife Loop“

Als Lars Tischmann seine Typ-1-Diagnose erhielt, war er 21 Jahre alt. Er war gerade bei der Bundeswehr und hatte sich eigentlich verpflichten wollen, doch das Leben hatte andere Pläne und drei Monate später wurde Lars Tischmann ausgemustert. Er habe es dennoch einigermaßen gelassen genommen, erzählt er. „Ich habe nie für, sondern mit dem Diabetes gelebt.“ 1991 waren Insulinpumpen noch eine Ausnahme, aber die H-Thron von Disetronic war bereits verfügbar und weil der junge Niedersachse es mit einem schwer einstellbaren Diabetes zu tun hatte, stieg er 1996 auf die Insulinpumpen-Therapie mit einer der ersten handelsüblichen Insulinpumpen um. „Seitdem hatte ich immer eine Insulinpumpe“, erzählt er. Auch sei er DiaExpert Kunde der Stunde Null und kenne eine der Mitarbeiterinnen des Hamburger Fachgeschäfts seit 27 Jahren. Er könne gar nicht mehr sagen, welche Insulinpumpen- Modelle er in dieser langen Zeit alle bereits besaß, „aber es waren einige!“

„Das erste CGM-System war eine große Erleichterung“

Besonders froh war Lars Tischmann, als er mit dem Dexcom erstmals ein CGM-System erhielt und sich endlich nicht mehr in die Fingerbeere stechen musste. „Das war für mich wirklich eine Erleichterung.“ Seit etwa einem Jahr loopt der 54-Jährige mit dem mylife Loop und findet es großartig. Als Schlosser muss Lars Tischmann auch körperlich arbeiten, der mylife Loop, so sagt er, regle inzwischen so gut wie alles von selbst. Im Alltag und während der Arbeit nutzt er häufiger mal den „Ease-off“- Modus, „wenn ich absehen kann, dass ich mich körperlich etwas mehr anstrengen muss, zum Beispiel.“ Ansonsten, gibt er zu, kümmere er sich eigentlich so gut wie gar nicht mehr um seinen Diabetes. „Das übernimmt alles der mylife Loop und meine Werte sind gut.“ Den Algorithmus in Ruhe lernen zu lassen, sei ihm nicht weiter schwergefallen, sagt er. „Ich spritzte eigentlich auch vorher häufiger erst nach den Mahlzeiten. Mein Problem war, dass ich, wenn ich dann mal reguläre Mahlzeitenboli gespritzt hatte, nicht selten in eine Unterzuckerung gerutscht bin. Das passiert jetzt gar nicht mehr.“ Auch sein HbA1c habe sich weiter verbessert. „Selbst wenn ich zwischendurch mal einen Snack zu mir nehme und nichts eingebe, ist das kein Problem.“ Dass er seinen Diabetes komplett über sein Smartphone steuern kann, findet Lars Tischmann prima. „Mit meinem neuen Smartphone hält auch der Akku länger, das war mit meinem etwas älteren Modell mitunter schwierig. Für mich ist der mylife Loop eines der besten Systeme, die ich jemals hatte.“

Beratung und Unterstützung

Für Beratung und Unterstützung wenden Sie sich auch gerne an das Beratungsteam von DiaExpert: Telefonisch montags bis freitags von 8.00 bis 17.30 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800 3423973 oder persönlich in einem unserer Fachgeschäfte.


 

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