Diagnose Typ 1 – und jetzt?
Die Diagnose Diabetes Typ 1 stellt den gewohnten Alltag zunächst komplett auf den Kopf und wirft – gerade am Anfang – viele Fragen auf. Die beste Voraussetzung, um Sicherheit zu gewinnen und sich gut ins neue Leben einzufinden, ist fundiertes Wissen sowie ein funktionierendes soziales und medizinisches Netzwerk.
Erwachsene mit Typ-1-Diabetes werden meist in einer Diabetes-Schwerpunktpraxis behandelt, hier erfolgt die erste Einstellung und es werden eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Insulintherapie sowie kurz- und langfristige Behandlungsziele vereinbart. Das Team der diabetologischen Praxis ist auch erster Ansprechpartner für alle Fragen rund um Therapie und Gesundheit. Um Menschen mit Diabetes bestmöglich zu versorgen, bieten die gesetzlichen Krankenkassen außerdem strukturierte Behandlungsprogramme (Disease Management Programme – kurz: DMP) an. Diese sollen die Versorgung und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern, Folgeschäden vermeiden und den eigenverantwortlichen Umgang mit der Erkrankung stärken.
Die Vorteile unter anderem:
- zusätzliche Informationen über den Diabetes
- Erinnerung an wichtige Untersuchungen
- der Gesundheits-Pass Diabetes, in dem Ergebnisse aller Untersuchungen festgehalten werden
- Teilnahme an Diabetesschulungen
- Einige Krankenkassen bieten einen „Bonus“, zum Beispiel eine Ermäßigung bei Zuzahlungen.
Über rechtliche Fragen rund um den Diabetes kann man sich unter anderem hier informieren: www.diabetes-und-recht.de und dem Diabetesinformationsdienst München.
Infomaterial, Checklisten & Co.
- Bei DiaExpert findet sich online im Downloadbereich ausführliches Infomaterial zu den verschiedensten Fragestellungen. Auch Bücher rund um das Thema Diabetes können hier bestellt werden.
- Die DiaExpert Fachgeschäfte organisieren regelmäßig Veranstaltungen zu einer Vielzahl von Themen (Online und Präsenz). Die Termine im Überblick gibt es hier
- Das DiaExpert Magazin vermittelt umfassende Informationen und Tipps zum Thema Insulinpumpe, Insulinpumpen-Therapie und CGM (Kontinuierliche Gewebeglukose Messung). Menschen mit Diabetes berichten aus ihrem Alltag und teilen ihre Erfahrungen.
- Bei Reisen mit Diabetes gehört einiges an Diabetesbedarf ins Gepäck. Damit nichts vergessen wird, finden Sie Packlisten und eine ärztliche Bescheinigung zum Herunterladen ebenfalls im Downloadbereich. In diesem Beitrag finden Sie alle Informationen zu einer Uraubspumpe.
Vorsorgeuntersuchung bei Diabetes – Check-up von Auge bis Fuß
Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Insbesondere regelmäßige Besuche in der diabetologischen Praxis sollten fest eingeplant werden. Was wird untersucht?
Alle drei Monate:
- Der HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker) gibt Aufschluss darüber, ob der Diabetes gut eingestellt ist oder die Therapie evtl. angepasst werden muss.
- Ein Blutdruck im Zielbereich (130/80) schont die Gefäße. Bluthochdruck hingegen erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall und erfordert Maßnahmen zur Senkung.
- Die Kontrolle der Spritzstellen hilft zu verhindern, dass immer an der gleichen Stelle injiziert wird, wodurch Fettgewebswucherungen (Lipohypertrophien) entstehen können.
Einmal im Jahr:
- Cholesterin-Werte überprüfen lassen, um das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung abzuschätzen.
- Albumin und Kreatinin geben Aufschluss über die Nierenfunktion. Albumin (Eiweiß) wird im Urin untersucht, Kreatinin im Blut.
- Fußstatus checken, um das Risiko für einen diabetischen Fuß zu senken. Der Fuß wird auf eine mögliche Schädigung der Gefäße und Nerven (Neuropathie) überprüft. Grundsätzlich sollte man immer ein Auge auf Verletzungen und Druckstellen haben und bei Auffälligkeiten umgehend ärztlichen Rat einholen. Eine medizinische Fußpflege in einer podologischen Praxis ist empfehlenswert. Weiterführende Informationen gibt es unter anderem bei der DDG Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß.
- Augenärztliche Untersuchung: Um eine diabetische Retinopathie oder Makulopathie rechtzeitig zu erkennen, werden Sehschärfe, Augenhintergrund und Augeninnendruck überprüft.
Die diabetische Retinopathie (auch Makulopathie) ist eine durch den Diabetes hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges. Schädigungen an den kleinen Gefäßen der Netzhaut führen zu Schwellungen im Bereich der Makula. Zusammen mit Fettablagerungen bedingt dies, dass der Punkt des schärfsten Sehens in der Netzhautmitte (Makula) geschädigt wird, wodurch der fortschreitende Verlust der zentralen Sehschärfe entsteht.
Mein Kind hat Diabetes – was kommt jetzt auf mich zu?
Ideal für Familien, die sich Grundwissen aneignen möchten, ist das umfassende Internetportal der Diabetes-Kids. Hier finden sich unter anderem Adresslisten für Kinderdiabetolog*innen, praktische Tipps für den Alltag, Antworten auf rechtliche Fragen und vieles mehr. Auch für drängende Fragen rund um die Themen Kindergarten und Schule sind die Diabetes-Kids eine gute Anlaufstelle. Beispielsweise wenn es um Blutzuckermessung und Insulinabgabe in Kita und Grundschule geht oder um den Anspruch auf eine Integrationshilfe – etwa für Klassenreisen.
Besonders wertvoll für Eltern: das Forum. Hier können sie jede Frage loswerden und sich austauschen. Neben dem Austausch von Erfahrungen und Weitergeben von Tipps bietet die Website fundierte Informationen und weiterführende Links zu verschiedenen Themen. Auch Kinder und Jugendliche untereinander können kommunizieren und sich kennenlernen. Mit Rat und Tat zur Seite stehen auch die Paten der Diabetes-Kids: Sie sind allesamt über 21 Jahre alt, haben Typ-1-Diabetes im Kindesalter bekommen und leben bereits seit 10 Jahren damit. Als alte Hasen wissen sie genau, was Eltern – und Kinder – jetzt umtreibt und können eine wirklich praxistaugliche Unterstützung anbieten (sind aber natürlich kein Ersatz für den Arzt).
Bei Fragen steht Ihnen selbstverständlich auch das DiaExpert Kompetenzteam zur Verfügung. In unseren Fachgeschäften bieten wir persönliche Beratung vor Ort für die ganze Familie. Darüber hinaus sind wir über die kostenlose Servicenummer 0800 3423973 montags bis freitags zwischen 8.00 und 17.30 Uhr für Sie erreichbar.
Auch hier im DiaExpert Magazin finden Sie viele hilfreiche Beiträge zum Thema Kinder und Diabetes.