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Gesundheit & Körper

Gesunder Lebensstil – Mit Bedacht durch die Winterzeit

Winterspeck und schlechtes Gewissen oder Maß halten und bewusst genießen. Wer achtsam schlemmt, hat mehr davon.

Alle Jahre wieder

Spätestens Ende November kann man sich dem vorweihnachtlichen Trubel kaum noch entziehen. Es leuchtet und glitzert an Straßen und Plätzen, in Geschäften, Fenstern und Vorgärten. An vielen Ecken steigt der Duft von gebrannten Mandeln und Schmalzgebäck, Bratwürstchen und Glühwein in die Nase. Auch zu Hause wird gebacken und geschlemmt. Familie und Freunde kommen zusammen, man isst gemeinsam und meist mehr als nötig. Weil es schmeckt, weil man zusammen ist, weil man lange am Tisch sitzen bleibt und weil eben nur einmal im Jahr Weihnachtszeit ist. Dabei hatte man sich fest vorgenommen, sich dieses Jahr zurückzuhalten. Vielleicht hatte man seit dem frühen Sommer sogar erfolgreich die Ernährung umgestellt. Doch zu mächtig ist die Verlockung und viele sagen sich irgendwann: „Was soll’s, es ist schließlich Weihnachten und ich will mich in dieser Zeit nicht ständig selbst kasteien, also genieße ich jetzt einfach in vollen Zügen.“ Aber wenn die festlichen Tage vorbei sind, die Hose kneift und der Blick auf die Waage frustriert, denkt sich mancher: Hätte ich mich doch lieber etwas zurückgehalten. Spätestens jetzt schlägt das schlechte Gewissen mit voller Wucht zurück.

Eine „Challenge“, die sich lohnt

Niemand muss in der Weihnachtszeit automatisch zunehmen. Aber wie wäre es, wenn man schlicht und einfach versucht, sein Gewicht stabil zu halten? Klingt nach einer echten Herausforderung? Nicht, wenn man es schafft, ein kleines bisschen Eigenmotivation aufzubringen und – vielleicht auch mit Unterstützung der Liebsten – versucht, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn man statt einer Herausforderung eine „Challenge“ darin sieht. Ist das nicht dasselbe? Nicht ganz. Tatsächlich wird der englische Begriff „Challenge“ mit Herausforderung übersetzt, aber: Während eine Herausforderung mit Schwierigkeiten, die zu überwinden sind, in Verbindung gebracht wird, stehen bei einer „Challenge“ auch Spaß und Motivation im Vordergrund. Bei einer „Challenge“ gibt es etwas zu gewinnen. In diesem Fall: Ein gutes Gefühl, weil man Anfang Januar eben nicht wieder zwei, drei oder sogar fünf Kilo mehr auf die Waage bringt. Das Beste ist: Die Belohnung wird nicht erst im Januar ausgeschüttet. Wer es schafft, sich hin und wieder ein wenig zu disziplinieren, wird bereits zwischendurch immer wieder allen Grund haben, stolz auf sich selbst zu sein! Wenn ganz nebenbei noch die möglicherweise sonst üblichen Blutzuckerschwankungen ausbleiben, dann ist das noch ein weiterer und mindestens ebenso wichtiger Bonus. Und ganz ehrlich: Eine bewusst genossene Weihnachtszeit, in der man sein Ziel im Auge behält und aus der man ohne schlechtes Gewissen ins neue Jahr startet, hallt noch viel länger positiv nach!

Wie soll das funktionieren?

Das Gute ist: Es gibt verschiedene Wege, um das Ziel „stabiles Gewicht trotz Weihnachtszeit“ zu erreichen. Nachfolgend nur einige Möglichkeiten:

Vorher und nachher zurückhalten: Am kommenden Wochenende steht ein großes Festessen auf dem Programm, traditionell kommt da viel Leckeres auf den Tisch und Verzicht wäre wirklich schwierig. Wer sich an den Tagen davor ein bisschen zurückhält, kann sich 1. noch mehr darauf freuen, hat 2. nicht so ein schlechtes Gewissen, wird 3. vielleicht sogar bewusster, langsamer und weniger essen. Außerdem: Der Verzicht an den Tagen zuvor fällt leichter, wenn die Belohnung greifbar ist. Einige Tage vor dem Fest könnte ein leichtes Abendessen (beispielsweise ein Salat) auf dem Plan stehen. Vielleicht hat die restliche Familie ja auch Lust darauf und geht anschließend sogar noch eine Runde mit um den Block. Möglicherweise entsteht daraus sogar eine neue Gewohnheit. Gelingt es, solche Gewohnheiten zu neuen Routinen werden zu lassen, die man irgendwann nicht mehr missen möchte, ist viel gewonnen. Und nach dem ausgiebigen Festmahl? Da fällt es häufig leichter, die kulinarischen Genüsse wieder etwas zurückzufahren und eine Portion Extrabewegung einzubauen. Apropos Bewegung:

Bewegung integrieren: Die meisten von uns sitzen zu viel, auch und gerade an solchen Festessen-Tagen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Motivieren Sie andere Gäste zu einem gemeinsamen Spaziergang nach dem Essen oder vor dem Dessert. Das wirkt sich auch positiv auf den Blutzucker aus.

Einfluss auf das Menü nehmen: Ein leckeres Festmahl muss nicht zwangsläufig nur aus Kalorienbomben bestehen. Was hält die Festmahl-Runde von Wild anstelle einer fettigen Gans? Könnte der Rotkohl aus dem Glas – der immer reichlich Zucker enthält – durch selbstgemachten Rotkohl oder eine andere Kohlart ersetzt werden? Besteht die Möglichkeit, selbst etwas zum Buffet beizutragen? Zum Beispiel und als Alternative zum üblichen Baguette ein leckeres Vollkorn- oder Saatenbrot. Das liefert nicht nur wertvolle Ballaststoffe, es lässt den Blutzucker auch langsamer steigen und macht schneller satt.

Aufmerksam auf dem Weihnachtsmarkt: Zugegeben: Das Wetter im Dezember lädt nicht immer zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Doch wenn es gut genug für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist, dann kann es auch nicht zu schlecht für ein, zwei Kilometer Fußweg sein. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, hat fast immer die Option, eine Station früher aus dem Bus oder der Bahn zu steigen. Man könnte auch einen kleinen Umweg gehen. Eine App, die Schritte zählt, kann den Erfolg messen, und Erfolg motiviert. Dann spricht natürlich auch nichts dagegen, sich Pommes, Würstchen oder eine Tüte Schmalzgebäck und einen Becher Glühwein zu gönnen. Aber vielleicht gibt es ja auch einen Stand, der eine Gemüsepfanne im Angebot hat. Wer besonders diszipliniert ist, kann auch eine Nussmischung von zu Hause mitnehmen, um vor dem Glühwein etwas zu knabbern. Glühwein enthält übrigens meist weniger Zucker als Punsch, aber immer noch genug. Und nach dem Genuss von Alkohol in Kombination mit Zucker sollte man seinen Blutzucker eine Weile im Blick behalten.

Es müssen nicht immer Fett und schnelle Kohlenhydrate sein

Gemüse, Gemüse, Gemüse lautet die Devise! Und Gemüse lässt sich wirklich köstlich zubereiten. Anstelle von Hartweizennudeln kann man auf Vollkornpasta oder Linsennudeln umsteigen oder noch besser: Spaghetti aus Zucchini zuzubereiten. Wer sich mit Salat schwertut, weil „man davon nicht satt wird“, hat möglicherweise noch nicht den Versuch unternommen, den Salat mit proteinhaltigen Lebensmitteln wie z. B. Schafskäse, Thunfisch oder Hühnchen anzureichern. Kürbiskerne und andere Saaten als Topping verleihen das gewisse Etwas und ein gesundes Dressing lässt sich mit Raps-, Oliven oder Leinöl, Senf, Honig und Apfelessig kreieren. Dazu gibt’s natürlich: Vollkornbrot!

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