Mikronährstoffe bei Diabetes
Am besten ist es, seinen Vitaminbedarf durch abwechslungsreiche Ernährung zu decken. Das ist allgemein bekannt, aber das ist nicht immer leicht. Denn was der Körper im Einzelnen benötigt, ist von vielen Faktoren abhängig. Jeder Mensch ist anders und wer Diabetes hat, sollte einige Aspekte beachten. Das A und O ist eine stabile Blutzuckereinstellung. Häufige Schwankungen, langanhaltende zu hohe Werte ebenso wie starke Unterzuckerungen und ein langfristig erhöhter Insulinspiegel können zur Schädigung der Blutgefäße führen. Eine besondere Rolle spielt der dabei verursachte oxidative Stress und in diesem Zusammenhang kommen Mikronährstoffen durchaus vorbeugende Eigenschaften zu. Die Vitamine C und E sowie die Spurenelemente Zink, Selen, Mangan und Kupfer können zum Schutz der Zellen vor oxidativen Schäden beitragen. Eine Unterversorgung bei diabetischer Stoffwechsellage hingegen wirkt sich ungünstig aus.
Individueller Bedarf
Während der Bedarf an Vitamin C und E, Mangan und Kupfer sich relativ einfach über die Ernährung decken lässt, gibt es Nährstoffe, die man abhängig von Alter und Lebensstil durchaus im Blick behalten sollte. Ältere haben einen völlig anderen Bedarf als Jüngere, aktive Sportler brauchen von manchem mehr als Sportmuffel.
Adrian Famula weiß aus eigener Erfahrung und langjähriger Recherche, welche Nahrungsergänzungsmittel ihm zusätzlich guttun. Der Sportwissenschaftler und Ernährungsberater arbeitet als Personal Trainer und ist auf YouTube und Instagram aktiv. „Bis ich im Alter von 13 Jahren die Diagnose Typ-1-Diabetes erhielt, hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit der Zusammensetzung meines Essens beschäftigt. Zum ersten Mal hörte ich von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten und lernte, welchen Einfluss diese auf meinen Diabetes und damit auch auf mein Wohlbefinden haben“, erzählt er. „Ich begann Nährwerttabellen zu beachten und nachzuforschen: Was steckt wo drin und wie muss ich das berechnen?“ Neben den Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett) sah Adrian sich die Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) genauer an. Im Alter von 15 Jahren stellte er seine Ernährung um, begann mit Kraftsport und entschied sich, nach dem Abitur auch beruflich in diese Richtung zu gehen.
„Der Diabetes“, sagt Adrian heute, „war die Initialzündung für den Weg, auf dem ich mich jetzt befinde. Ohne Diabetes hätte ich möglicherweise nie damit begonnen, mich mit Sport und Ernährung auseinanderzusetzen, und wäre vielleicht noch immer der eher unsportliche und etwas pummelige Junge.“
Eine Vitaminpille ist kein Ersatz für ausgewogene Ernährung
Von der Einnahme irgendwelcher Multivitaminpräparate hält Adrian Famula nichts. „Die meisten Menschen, die Kombipräparate einnehmen, wissen oft gar nicht so genau, wofür und in welcher Menge die einzelnen Nährstoffe gut sind.“ Fatal sei vor allem, dass manche glaubten, durch eine kleine Pille oder Brausetablette das Wesentliche für den Nährstoffbedarf getan zu haben. Das Beste ist und bleibt, wichtige Nährstoffe über echtes Essen aufzunehmen. Und: im Zusammenhang mit Diabetes eventuell nebenstehende Nahrungsergänzungsmittel in Erwägung zu ziehen.
Das Verschwinden der Nährstoffe
Manche Mikronährstoffe kommen immer seltener oder in immer geringeren Dosen in unseren Lebensmitteln vor. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich: Durch langjährige Monokultur geben die Böden vielerorts immer weniger Nährstoffe an die Pflanzen ab. In Obst und Gemüse, das weite Transportwege oder lange Lagerzeiten hinter sich hat, befinden sich per se weniger Nährstoffe. Wenn es nicht möglich ist, auf saisonale, regionale Produkte zuzugreifen: Tiefkühlobst und -gemüse kaufen.