Unterwegs mit leichtem Gepäck – Reisen mit dem mylife Loop
Seit einem halben Jahr testet Stephanie Haack das aus mylife YpsoPump und mylife CamAPS FX, kombiniert mit dem Dexcom G6 oder FreeStyle Libre 3, bestehende AID-System aus.
Eigentlich ist Stephanie DIY-Looperin und überzeugt davon, dass der iOS-Loop, mit dem die iPhone-Nutzer der Do-It-Yourself-Community loopen, nicht zu toppen ist. Trotzdem möchte sie die mylife YpsoPump gerade nicht wieder hergeben. Im August 2022 hatte die Bloggerin, die seit 14 Jahren mit Typ-1-Diabetes lebt, die Möglichkeit erhalten, den neuen mylife Loop zu testen. Zunächst mit dem Dexcom G6 und dann mit dem FreeStyle Libre 3. Mit letzterem ist die 32 Jährige auch sechs Wochen lang auf Reisen gewesen. „Kurz nach Weihnachten bin ich mit meinem Freund nach Namibia geflogen, wo wir erst einen kleinen Roadtrip entlang der sogenannten Skeleton-Coast gemacht und dann im Etosha Nationalpark an einer Safari teilgenommen hatten.“
Der Etosha- Nationalpark liegt im Landesinneren, es ist heiß und eine Safari ist nicht wirklich Diabetes- freundlich. Der Tag beginnt sehr früh – „zu früh, um zu frühstücken“, sagt Steffi, „und dann sitzt man mehr oder weniger den ganzen Tag im Auto. Zwischen fünf und sechs Uhr morgens geht‘s los – mal in einem offenen Safari-Jeep, in dem man die Wärme unentwegt spürt, mal in einem geschlossenen, klimatisierten Fahrzeug, in dem einem jedes Mal, wenn man die Fenster herunterlässt, um Tiere zu fotografieren, die Hitze wie eine Wand entgegenschlägt.“ Obgleich man die ganze Zeit sitze, sei man irgendwie angespannt und hochkonzentriert, um die volle Aufmerksamkeit nach außen zu richten und möglichst viele Tiere zu entdecken.
Im Boost-Modus auf Safari
Kein Frühstück, keine Bewegung, hohe Temperaturen und innere Angespanntheit – das könne für einen Diabetes schon herausfordernd sein. „Doch mit Müsliriegeln im Rucksack und mit dem mylife Loop, der im Hintergrund läuft und regelt, was zu regeln ist, war es kein Problem“, sagt Steffi Haack. Insbesondere den Boost-Modus habe sie hierbei schätzen gelernt, sagt sie. „Damit kann ich das System quasi vorwarnen. In diesem Modus ist der mylife Loop extra wachsam, denn es könnte erforderlich werden, etwas mehr Insulin abzugeben. Das System weiß keine Details, nicht wie im selbstgebauten Loop, in dem ich verschiedene Profile anlegen kann. Aber der mylife Loop hat es trotzdem ziemlich gut geregelt.“
Kapstadt im Ease-off-Modus
Auf die eher bewegungsarme Safari folgten bewegungsintensivere Zeiten in Kapstadt. Es gebe unendlich viel zu entdecken in dieser fantastischen Stadt, sie seien oft unterwegs gewesen und hätten unter anderem eine Wanderung auf dem Tafelberg gemacht. Hierbei sei der Ease-off-Modus des mylife Loop Systems hilfreich gewesen, der sich ganz spontan bei Bewegung einschalten lässt und im Zweifel Insulin eher zurückhaltend dosiert, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Auch das, sagt Steffi, habe sehr gut funktioniert.
Neue Gerichte ausprobieren? Kein Problem!
Zu den Highlights der wunderschön gelegenen südafrikanischen Stadt gehören für Stephanie Haack auch die vielen tollen Restaurants. „Ich esse gern und ich liebe es, neue Gerichte auszuprobieren. Gerichte, von denen man nie genau weiß, wie sie zubereitet sind und ob vielleicht doch irgendwo versteckter Zucker enthalten ist.“ Auch hierfür habe der mylife Loop eine Lösung parat: Die Funktion „Mahlzeit eingeben“ sei zum Beispiel ideal, wenn man am Büffet schnell mal den Überblick verliere oder noch nicht absehen kann, ob man später zu einem Dessert greift oder nicht. Ist dieser Modus aktiviert, wird nicht sofort Insulin abgegeben, der Sensor ist aber besonders aufmerksam in Hinblick auf den Trend in der Gewebezucker-Kurve. „Diese Funktion habe ich mehrmals genutzt, insbesondere dann, wenn ich mir nicht sicher war, was in meinem Essen alles drinsteckt“.
Die Companion-Funktion ist nun auch verfügbar …
„… und darauf hat vor allem mein Freund gewartet“, erzählt Steffi. „Wir sind so lange zusammen, wie ich Diabetes habe; mein Freund hat sozusagen die ganze Diabetes- Journey mit mir miterlebt.“ Mit der Companion-Funktion erhält er nun Zugriff auf Stephanies komplette Glukosekurve und erhält nach wie vor Warnungen bei Hypo- oder Hyperglykämien. „Mir ist noch nie etwas Schlimmes passiert, ich habe noch nie Fremdhilfe benötigt, aber natürlich macht mein Freund sich Sorgen. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn er involviert ist, und auch beruhigend, zu wissen, dass jemand informiert wird, wenn es wirklich mal brenzlig werden sollte.“
Steffis Fazit
Sowohl mit dem Dexcom G6 als auch mit dem FreeStyle Libre 3 habe sie gute Erfahrungen gemacht, berichtet Stephanie Haack. „Ich habe anfangs auch mal beide CGM-Systeme parallel laufen lassen, bei mir haben beide Sensoren sehr ähnliche Werte gemessen. Das ist wirklich das Bahnbrechende“, sagt die Diabetes-Bloggerin, die schon einige Systeme ausprobiert hat, „dass man sich für ein Pumpensystem entscheiden kann und dann die freie Wahl zwischen zwei unterschiedlichen CGMs hat.“ Ob sie wieder zu ihrem DIY-Loop zurückkehrt, kann Steffi derzeit nicht sagen. „Die Entscheidung fällt mir tatsächlich nicht leicht. Denn insgesamt hat es mit dem mylife Loop ziemlich gut geklappt und ich durfte auch die Erfahrung machen, wie einfach es ist, wenn wirklich mal etwas kaputt geht und man umgehend Ersatz erhält. Mit dem zugelassenen AID-System ist es doch auch komfortabel, ein Stück weit Verantwortung abgeben zu können, weil man sich im Rahmen eines zugelassenen Therapie-Systems bewegt.“